Die Mobilität steht vor einem radikalen Umbruch. Die anstehenden Veränderungen haben einen großen Einfluss auf den baulichen Bestand und die öffentlichen Räume.
Jahrhundertelang war Mobilität von Menschen nur der privilegierten Oberschicht vorbehalten. Dies änderte sich mit der Industrialisierung,
die den massenhaften Transport der Arbeiterschaft zu den großen Industrien erforderte, zuerst vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Straßenbahnen,
die erste infrastrukturelle Zäsuren in der kleinteiligen mittelalterlichen Stadt hervorriefen und gleichzeitig Verbindungslinien ins Umland schufen.
Die dafür gebauten Trassen und ihre spätere Verlegung in Hochlage segmentierten die sich immer weiter ausdehnenden Stadtquartiere.
Seit der Erfindung des Ottomotors verlagerte sich die Mobilität zunehmend auf den motorisierten Individualverkehr.
Die autogerechte Stadt war das alles dominierende Leitbild der Moderne, vor allem im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Auto mit seinen raumgreifenden Erfordernissen für den fließenden und ruhenden Verkehr legte sich wie eine Folie über den gesamten Stadtkörper bis
in seine feingliedrigsten Elemente. Mit der Klimakrise ist die sich immer weiter ausdehnende individuelle Mobilität in die Kritik geraten.
Ein Paradigmenwechsel hin zu Entschleunigung und weniger schädlichem Autoverkehr in den Innenstädten eröffnet neue Chancen für den öffentlichen Raum und eine Renaissance des Stadterlebnisses.
Die diesjährige Jahrestagung Städtebauliche Denkmalpflege stellt Fragen, wie sich verändertes Mobilitätsverhalten auf das Stadtgefüge auswirkt,
welche neuen Qualitäten von Stadträumen und Nutzungsformen gewonnen werden können, aber auch wie mit den überkommenen Verkehrsbauten umzugehen wäre.
Download der Flyers:
BERWEGUNG IN DER STADT: Mobilität und Denkmalpflege
09.00 Uhr
Anmeldung, Registrierung und Kaffee
09.30 Uhr
Begrüßung
Robert Laube, Leiter LWL Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen
Grußworte und Einführung
Dirk Glaser, Bürgermeister Hattingen
Thomas Schürmann, MHKBG NRW
Prof. Christa Reicher, Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege
10.00 Uhr
Mobilität im Wandel
Dr.-Ing. Ursula Baus, Publizistin, Stuttgart
Statements von und Diskussionsrunde mit
Hilmar von Lojewski, Beigeordneter
Deutscher Städtetag
Dr. Andrea Pufke, Leiterin des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland (angefragt)
Prof. Dr. Christoph Zöpel, Minister a. D.
Moderation Prof. Dr. Carola Neugebauer
11:30 Uhr
INFRASTRUKTUREN, DIE KEINER MEHR BRAUCHT?
Einführung und Moderation:
Prof. Yasemin Utku
Von der Eisenbahntrasse zum Erlebnisweg
Claus Kaminski, Wuppertalbewegung e.V. /
Rüdiger Bleck, Ressortleiter Stadtentwicklung, Stadt Wuppertal
Neue Themen für alte Parkhäuser
Prof. Jörg Leeser, BeL Architekten, Köln
Diskussion
mit N.N., den Referenten und dem Publikum
13.00 Uhr I Mittagspause
14.00 Uhr
MOBILITÄT - GESTERN, HEUTE UND IN ZUKUNFT
Einführung und Moderation:
Magdalena Leyer-Droste und
Rainer Rossmann
Mobilität im historischen Kontext - Ein Blick in die Geschichte
Dr. Elke Jansen-Schnabel,
Städtebauliche Denkmalpflege,
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
- Aktuelle Herausforderungen und Lösungen
Dr. Jascha Braun,
Städtebauliche Denkmalpflege,
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
15.00 Uhr Pause
15.30 Uhr
Neue Mobilität - Visionen und Technologien für die Stadt von Morgen
Dr. Gerhard Gudergan,
Leiter Geschäftsbereich Forschung,
FIR e.V. RWTH Aachen University
Mobilitätskonzepte in der Quartiersentwicklung
Klaus Franken,
Catella Project Managing GmbH Düsseldorf
Diskussion
mit den Referenten und dem Publikum
16.30
Uhr Resümee und Ausblick
Prof. Christa Reicher
16.45 Uhr
Gelegenheit zum Austausch
17.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Gebläsehalle der Henrichshütte in Hattingen
Werksstraße 31-33
D-45527 Hattingen
www.lwl.org/industriemuseum/standorte/henrichshuette-hattingen
Donnerstag, 29. Oktober 2020
9.00 Uhr - 17.00 Uhr
45 Euro
(für Studierende und Doktoranden kostenfrei)
bis zum 16. Oktober 2020
unter www.staedtebau.rwth-aachen.de